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1. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 1

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Erster Teil. gilbet mi5 brr deutsche Geschichte. 1. Ansere deutschen Worfaren. Land. Das Land der alten Deutschen hatte im Westen den Rhein, im Osten etwa die Weichsel znr Grenze; im Sden stie es an die Alpen: die Fluten der Ost- und Nordsee besplten es im Norden. Fast das ganze Land war von einem undurchdringlichen Urwalde bedeckt. In diesem hansten Bren und Wlfe, Wildschweine, Auerochsen und Elentiere. Die Flsse traten oft der ihre User und berfluteten die angrenzenden Gebiete, so da sich weite Smpfe und hliche Morste bildeten. Die Luft war feucht; dichte Nebel bedeckten oft monatelang den Himmel. Die gut bewsserten Wiesen waren grasreich; hier sanden zahlreiche Herden von Pferden und Rindern faftige Nahrung. Auf ihren ckern zogen die alten Deutschen Roggen, Haser und Gerste; Weizen fand man seltener. Edles Obst kauute man nicht, wohl aber Gemse aller Art; die Rettiche wurden selbst von den feinschmeckenden Rmern nicht verschmht. Bewohner. Unsere Vorfahren, von den Rmern Germanen*) genannt, waren von hohem Wchse und riesiger Krperkraft. Sie hatten goldgelbes Lockenhaar und trotzige blaue Augen. Ihre Nahrung bestand in wildem Obst. Fleisch, Brot und Ge-mse; sie tranken Milch, klares Wasser, Bier und Met. Sie trugen leinene und wollene Kleider, die sich die Frauen mit bunten Bndern oder Pelzstreifen besetzten. Gegen die Klte des Winjters schtzten sich die alten Deutschen durch Tierselle, die sie wie Mntel der die Schultern warfen. Die Fe suchte man durch ein Stck von einem Tierfelle, das mit Riemen befestigt wurde, zu schtzen; das Haupt blieb unbedeckt. Manche edle Eigenschaft schmckte unsere Heid-nischen Vorfahren. Treue und Vaterlandsliebe waren hoch-geachtet. Ein Vaterlandsverrter wurde mit dem Tode bestraft. Gegen die Fremden erwiesen sie sich freundlich und gastfrei; Redlich-keit und Sittenreinheit zierten jung und alt. Viel Rhmliches wird auch vou ihrer Tapferkeit erzhlt. Die Frau geno bei den alten Deutschen eine hohe Achtung. Sie war die Herrin im Hause, folgte dem Manne sogar in die Schlacht, ermunterte ihn durch Klagen und Wehgeschrei, freute sich seiner Tapferkeit und verband feine Wunden. Die Ehe galt als heilig; Vielweiberei herrschte bei den Deutschen fast *) Germanen = Nachbarn, auch Kriegsmnner. Brockmann. Vaterlndische Geschichte in Bildern. 7. Aufl. 1

2. Die alte Geschichte - S. 95

1872 - Münster : Coppenrath
m 95 den Indiern nicht nachstehen. Da sie selbst keinen einzigen Elephanten hatte, so lie sie sich eine groe Anzahl machen. Sie lie viele tausend Bffelochsen schlachten, die Hute der-selben so zubereiten, da sie elephantenartig aussahen und be-deckte mit denselben eben so viele Kameele, auf die sich bewaff-nete Männer setzten. Diese verkleideten Kameele stellte sie an die Spitze. Die Jndier erschraken beim Anblicke so vieler Ele-phanten und zogen sich eiligst zurck. Bald aber erfuhren sie durch Ueberlufer die Lift. Da faten sie neuen Much und machten einen wthenden Angriff. Die Kameele rannten scheu zurck und brachten das ganze Heer in Unordnung. Alles floh. Unzhlige wurden erschlagen. Semiramis selbst wurde zweimal verwundet und rettete sich nur durch schleunige Flucht. Mit klglichen Trmmern kam sie beschmt in ihr Land zurck. Bald nachher entstand ein Aufruhr unter ihrem eigenen Me. Sie sa eben und lie sich das Haar flechten, als ihr die Nachricht davon berbracht wurde. Sie auf und hinaus und strzt sich mit fliegenden Haaren mitten unter den aufrhrerischen Haufen. Die bloe Gegenwart der hohen Gebie-terin stellte sofort die Ruhe wieder her. Zum Andenken dieser Begebenheit wurde eine Statue errichtet, welche die Art ihrer Erscheinung unter den Aufrhrern darstellte. Kurz darauf bergab sie dem Ninyas die Herrschaft. Sie selbst entzog sich den Augen der Menschen, als wre sie unter die Götter versetzt. Sie flog, wie eine Fabel erzhlt, in Gestalt einer Taube zum Himmel auf. Ninyas aber, ihr Sohn und Nachfolger, liebte mehr die Ruhe und den Frieden, als kriegerische Thtigkeit und ergab iich ganz der Schwelgerei und den Vergngen im Innern seines Palastes. Wie er, so waren auch die meisten nachfolgenden Könige aus dieser Familie bis auf Tonoskonkoleros ober Sardanpl (um 840 vor Chr.). Merkwrdige Sagen knpfen sich an das Leben und den Tod dieses Herrschers. Er soll der weichlichste und ppigste aller 1

3. Die alte Geschichte - S. 23

1872 - Münster : Coppenrath
23 ihre gefangenen Feinde auf das Grausamste schlachteten und verzehrten. So tief kann der Mensch in Wildheit versinken, wenn er nicht durch sorgfltig- Pflege die ihm vorn Schpfer ertheilten Krfte immer mehr zu entwickeln sucht. Er gleicht dann einem Garten, in welchem nur Unkraut wuchert, wenn die pflegende Hand des Grtners fehlt. Von einem so ausgearteten Zustande der Menschheit finden wir in der Bibel vor der Sudfluth keine Erwhnung. Blo Ackerbau und Viehzucht werden als Nahrungsquellen angegeben. Erst nach der Sndfluth geschieht auch der Jagd Erwhnung. Nimrod wird ausdrcklich ein gewaltiger Jger genannt. 7. Viehzucht. Unter den mancherlei Thieren, von denen sich die Menschen umgeben sahen, bemerkten sie mehre, die nicht so scheu wie die brigen in die Wlder zurckflohen, sondern sich leicht an sie gewhnten. Das wollige Schaf, die milchreiche Ziege und Kuh, ! das ausdauernde Kameel, das muthige Pferd, lauter friedliche Geschpfe, die der Mensch tglich beobachten, mit denen er sich tglich bekannter machen konnte. Er sah, wie sich die Jungen an der Brust ihrer Mutter nhrten; wie aus dem vollen Euter die schne, weie Milch hervorquoll. Er kostete sie selbst und fand sie erquickend und strkend. Jetzt suchte er die Zahl dieser zahmen Thiere zu vermehren. Er trieb sie langsam von einer Weide zur anderen. So willig wie die alten, folgten ihm auch ihre Jungen. Sie liefen ihm schon von selbst nach, wenn er sich nur eben entfernte, und hastig sprangen sie herbei, sobald er sie anrief. Er rief sie gewhnlich nach der Stimme an, die jedes Thier von sich hren lie; ganz nach Art der Kinder, denen das Lmmcben Bl, die Ziege M, die Kuh Bu heit. Denn der Mensch auf der niedrigsten Stufe der Bildung steht dem Kinde am nchsten. Und wirklich sind noch in. den alten Sprachen solche bezeichnende Laute in den Namen der Thiere hrbar. Wir selbst benennen noch den Kukuk, den

4. Die alte Geschichte - S. 60

1872 - Münster : Coppenrath
60 Osiris als Sonnengott, Isis als Mondgttin. Ersterer galt fr die hchste schaffende Kraft, letztere fr die Gttin der Natur als ernhrende Kraft. Hieran knpfte ftch auch die Vergtterung der brigen Planeten. Selbst Typhon, dem ver-sengenden Winde, jetzt Chamsin genannt, hatte man Tempel geweiht. Ihn hielt man fr den Urheber alles Bsen und suchte ihn durch Opfer zu besnftigen. Eine besondere Verehrung genossen auch die Thiere. Die Aegyptier mochten wohl in ihnen die ausstrmende Kraft irgend einer Gottheit ahnen. Da gab es fast kein Thier, das sie nicht anbeteten, wenn es sich durch Ntzlichkeit oder Schdlichkeit auszeichnete. Die ntzlichen Thiere verehrten sie aus Dank-barkeit, die schdlichen hingegen aus Furcht und baten um Ab-Wendung des Unglckes. Einzelne Exemplare derselben wurden in den Tempeln auf's Sorgfltigste gepflegt und nach dem Tode einbalsamirt. Sie verehrten den storchartigen Vogel Ibis, weil er die im Nilschlamme ausgekrochenen Schlangen wegfra. Das Krokodil verehrten sie aus Furcht. Dieses groe, oft zwanzig Fu lange, mit einer schuppigen Haut bepanzerte Raub-thi r gehrt zum Geschlechte der Eidechsen. Auf seinen ganz kurzen Fen fhrt es blitzschnell auf seine Beute los. Mit seinem langen Schweife kann es Menschen zu Boden schlagen und wirft oft damit kleine Schiffe um. Der Feind dieses Thieres ist der Ichneumon, auch Pharao's-Ratze genannt. Dieser sucht die Krokodileier im Sande auf und verzehrt sie; dazu vertilgt er vieles Ungeziefer. Sie verehrten ihn deshalb aus Dank-barkeit. Einer vorzglichen Verehrung genossen die Katzen. Sie ruheteu auf kostbaren Decken und Polstern und wurden mit den leckersten Speisen, die ihnen in goldenen und silbernen Gefen vorgesetzt wurden, auf das Sorgfltigste gefttert. Bei einer Feuersdrunst wurden vor Kindern und Geschwistern die Katzen zuerst gerettet. Starb in einem Hause die Katze, so waren alle Hausgenossen in tieffter Trauer und schoren sich die Augenbrauen ab. Der Leichnam dieses heiligen Thieres wurde I

5. Die alte Geschichte - S. 126

1872 - Münster : Coppenrath
126 oder kleinasiatischen Kolonisten zu verdanken haben mgen; Alles haben sie spter eigentmlich umgeprgt und zu einem neuen Ganzen verschmolzen, in welchem keine fremdartige Bei-Mischung mehr zu erkennen ist. Das Heldenzeitalter (1300 bis gegen 1100 v. Chr.). Bald erwachte in Griechenland ein Heldengeist in eigentmlicher Gre. Krperkraft und khner Mnth galten sr's Hchste; Waffen waren die kstlichsten Schtze. Whrend die Frauen in stiller und abgesonderter Huslichkeit wohnten und webten, bten sich die Männer in ritterlichen Spielen, oder durchzogen, bald einzeln, bald in ganzen Scharen, das Land, um es von Rubern und wilden Thieren zu subern; denn damals hau-seten noch in dem Dickicht der Wlder wilde Eber, in den sumpfigen Seen gruliche Schlangen, Berg und Thal erscholl vom Gebrlle der Lwen und Bffel. Auch fern von der Hei-math, in weit entlegenen Lndern suchten sie Kampf und Beute. Menschen und Vieh wurden im Triumphe als Siegesbeute fortgefhrt. Durch ihre Grothaten haben sich Herkules, Theseus, Perseus, Bellerphon und andere Helden der grauen Vorzeit einen solchen Ruhm erworben, da ihre Nachkommen voll Erstaunen sie als Halbgtter verehrten und ihre wunderbaren Thaten in schnen Liedern besangen. Kmpfe mit Drachen, Riesen und Ungeheuern aller Art, selbst obenteuer liche Reisen in die Unterwelt sind in den Sagen und Liedern von den Grothaten dieser Helden nichts Seltenes. So heit es von Herkules, er habe schon als Kind in der Wiege zwei Schlangen wie zarte Faden zerrissen. Als Knabe soll er einen Olivenbaum aus der Erde gewunden, aus diesem sich eine Keule verfertigt und hiermit einen Lwen erschlagen haben, dessen Haut ihm dann als Umwurf diente. Der Argonauten zu g (um 1250 vor Ehr.). Zuerst unternahm Jason, ein thessalischer Fürst, in Verbindung mit dem Kerne der griechischen Heldenjugend, eine hchst abenteuerliche Fahrt auf dem Schiffe Argo, um das goldene Flie oder i

6. Geschichte des Mittelalters - S. 42

1861 - Münster : Coppenrath
42 zu einem allgemeinen Bedürfnisse bei uns geworden ist;*) eben so der Weihrauch, der seit Moses bei den Juden, Persern, Griechen, Römern und Christen bis zu dieser Stunde Tempel und Kirchen mit Wohlgerüchen erfüllet. In diesem gesegneten Lande wohnet der Araber in stolzer Unabhängigkeit, fröhlich und vergnügt unter seinem Zelte. Seine geringen Streitigkeiten werden von seinen Stammfürsten, Scheits und Emire ge- nannt, geschlichtet. Die in Städten wohnen, treiben meist Handel und fördern persische und indische Waaren in zahlreichen Karavanen nach den östlichen Provinzen. Auch hat Arabien vorzüglich schöne Pferde. In Schnelligkeit wetteifern sie mit den Stranßen, in Treue und Gelehrigkeit mit den Menschen. Stürzt im reißenden Laufe ihr Herr, augen- blicklich stehen sie. Ein Wink vermag sie zu leiten. Es gibt edele Arten, die mit sehr alten urkundlichen Geschlechtsregistern versehen sind. Die Geburt eines edelen Füllen ist für einen ganzen Stamm ein Fest. Diese weite Halbinsel bewohnen viele Stämme. Als die ältesten Reiche werden Hesdjaz und Jemen gerechnet. . Hirten durchziehen die Wüste. Wo ein mächtiger Stammfürst sein Lager aufschlägt, da läßt er die Hunde bellen. So weit das Gebell erschallet, darf kein fremder Stamm, keine andere Heerde sich nahen. Alle Araber leiten auf Jsmael ihr Geschlecht zurück. Unter den einzelnen Stämmen herrscht große Eifersucht, weil jeder sich edeler dünkt, und dies ist die Ursache beständiger Strei- tigkeiten. Die Araber lieben vorzüglich die Dichtkunst. In alten Zeiten hielten ihre Dichter Wettkämpfe auf den Märkten von Mekka und Okadh. Noch leben manche ihrer Gesänge im Munde des Volkes fort. — Räubereien halten sie für erlaubt. Als *) In Europa sind die Kaffeebohnen erst im 17- Jahrhundert be- kannt geworden, und. seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts erst all- gemein in Gebrauch gekommen.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 71

1861 - Münster : Coppenrath
71 schid*), der mächtige und weise Chalis von Bagdad, an ihn schickte. Unter den vielen und kostbaren Geschenken, welche die Morgenländer von ihrem Herrn mitbrachten, befand sich auch eine messingene Wasseruhr, wahrscheinlich die erste, welche nach Europa kam. Tie Uhr zeigte die Stunden durch den Fall eher- ner Küchelchen auf ein metallenes Becken an. Waren alle zwölf Stunden abgelaufen, so öffneten sich an der einen Seite der Uhr zwölf Thüren, und aus denselben ritten zwölf Reiter her- vor und an der anderen Seite wieder hinein. Wie ein Wunder- werk wurde diese künstliche Uhr von Allen angestaunt. Auch ein Schachspiel befand sich unter den Geschenken und wird noch zu Paris auf der königlichen Bibliothek aufbewahret. •— Zur Unter- haltung jener fremden Gäste fehlte es nicht an Lustbarkeiten. Eines Tages nahm sie der Kaiser mit sich auf die Jagd. Bei dem Anblicke der wilden Auerochsen aber ergriff sie eine so ge- waltige Furcht, daß sie gar bald wieder davon liefen! — Karl schickte dem Chalifen als Gegengeschenke spanische Maulthiere, rhcinländische Pferde, friesische Leinwand, auch große Hunde, die sich der Chalis zur Löwen- und Tigerjagd ausgebeten hatte. 24. Karl des Großen Einrichtungen und Familienleben. Wäre indessen Karl nur Eroberer gewesen, so würde sein Verdienst gering und vorübergehend sein; denn schon bald nach seinem Tode zerfiel das aus so vielen fremdartigen Theilen zu- sammengesetzte Gebäude seines Reiches. Sein Streben war aber auf etwas Höheres und Edeleres gerichtet. Wen er als Held mit dem Schwerte unterworfen hatte, den wollte er als Vater mit Liebe beglücken. Unablässig war er bemüht, seine Völker auf- zuklären, sie weiser und besser zu machen. Die gelehrtesten Männer seiner Zeit lebten an seinem Hofe und genossen seiner Achtung und Freundschaft. Durch sie stiftete er viele Schulen. *) Die aus Harun's Zeiten stammende Märchensammlung „Tau- send und Eine Nacht" ist noch jetzt ein Lieblingsbuch der Jugend.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 74

1861 - Münster : Coppenrath
74 den ganzen Zustand der Provinz an den König Bericht zu er- statten. Selbst die lleinen Angelegenheiten seines Hauses ließ er nicht unbeachtet. Er durchsah mit der größten Genauigkeit die Rechnungen seiner Verwalter über Ausgabe und Einnahme. Wir haben noch eine Anweisung übrig, welche er für diese entworfen hat. Er bestimmte darin ganz genau, gleich einem erfahrenen Landwirthe, wie Butter, Käse, Honig und Wachs bereitet, wie Wein gekeltert, Bier gebrauet, wie viel Eier, wie viel Gänse, Enten und Hühner verkauft werden sollten. Eine bestimmte Residenz hatte Karl nicht. Er war bald hier, bald dort, am liebsten jedoch zu Aachen, Nymwegen und Ingelheim bei Mainz. Die warmen Bäder zu Aachen, die schon die alten Römer kannten, schätzte er vorzüglich und ließ sie sehr erweitern. Karl war ein ächt deutscher Mann, von starkem Körperbau und schlanker Gestalt. Er hatte eine hohe klare Stirn und überaus große lebendige Augen, die dem Freunde und Hülfe- bittenden freundlich, dem Feinde aber furchtbar leuchteten. In früher Jugend übte er nach Frankenart seine Körperkraft und wurde der beste Fechter und beste Schwimmer. Ein Hauptver- gnügen war die Jagd, und wenn er seinem Hofe ein Fest be- reiten wollte, wurde eine Treibjagd angestellt. Alles setzte sich zu Pferde, und dann ging cs unter dem Klange der Hörner und dem Gebelle unzähliger Hunde im lärmenden Jubel hinaus in die Weite der Wälder, wo die Blüthe der jungen Edelmünner sich dann durch Muth und Geschicklichkeit einander zu übertreffen suchte. Karl, mitten unter ihnen, bestand manchen heißen Kampf mit wilden Ebern, Bären und Auerochsen. Im Essen und Trin- ken war er sehr mäßig. Speisete er mit den Seinigen allein, so kamen nur vier Schüssel auf den Tisch. Ein Wildprctbraten, am Spieße vom Jäger zur Tafel gebracht, war seine Licblings- speise. Sein Schlaf war nur kurz. Selbst des Nachts stand er mehrmals von seinem Lager auf, nahm Schrcivtafel und Griffel, um sich in der in seiner Jugend versäumten Schrcibkunst

9. Die alte Geschichte - S. 82

1846 - Münster : Coppenrath
82 Aus ihrer nördlichen Fahrt stießen sie aus Inseln, wo sie das schönste Zinn fanden. Sie nannten sie hievon nicht anders als Z i nn i n seln. Wahrscheinlich waren es die! s o rl i n g i sch en * und brittisch en Inseln. Dann schifften sie immer weiter, sogar nach der Ostküste von Preußen hin. Hier fanden sie den bunten glänzenden Bernstein, der in der damaligen Zeit der Seltenheit wegen als Schmuck andern Edelsteinen gleich geschätzt wurde. Sie nanntn ihn Electron, und die Küste, an welcher sie ihn fanden, El ectr o n-Küste. Hier war die Grenze ihrer Seefahrten nach Norden. 28. Erfindungen der Phönizier. Die Handelsgegenstände der Phönizier bestanden aber nicht bloß in fremden Waaren, die sie zusammenbrachten und umsetzten; in ihren Städten selbst herrschte der größte und lebhafteste Ge- werbfleiß. Unter ihren Fabriken stand die Färberei, besonders in Purpur,*) oben an. Sie selbst waren die Erfinder des Purpurs. Ein Schäferhund, so geht die Sage, > hatte am Meeresstrande nahe bei der Stadt Tchrus Purpurschnecken zerbissen und kam mit hochrother Schnauze zu seinem Herr zurück. Dieser meinte< sein Hund sei verwundet und wischte ihm mit Wolle das ver- meintliche Blut ab. Zu seinem Erstaunen fand er nicht die geringste Verwundung, die Wolle aber schön und glänzend roth gefärbt. Neugierig folgte er der Spur seines Hundes und ent- deckte nun, daß die vom Meere an die lyrische Küste ausgeworfenen Schnecken einen solchen rothfärbenden Saft enthielten. — Dieser lyrische Purpur, besonders der hochrothe und violette, wurde in Kurzem so berühmt, daß er für die größte Kostbarkeit galt, mit welcher sich nur Könige und die reichsten Leute schmücken konnten. So lesen wir beim Evangelisten Lucas, wo von dein *) Unter P urp u r haben wir uns aber nicht eine einzige Farbe zu denken, etwa die hochrothe; es gab Purpur von allen möglichen Farben, sogar weißen. Statt der Purpurschne- cken gebraucht man jetzt zur Hervorbringung der Scharlach- farbe gedörrte Cochenillw ürmer.

10. Die alte Geschichte - S. 90

1846 - Münster : Coppenrath
90 trugen, sondern auch mit ihrem Rüssel alles zerschlugen, mit ihren Fünen alles zertraten. Schon vor ihrem Anblicke wurden die Pferde scheu. Die stolze Beherrscherin Asiens wollte den Indiern nicht nachstehen. Da sie selbst keinen einzigen Elephanten hatte, so ließ sie sich eine große Anzahl machen. Sie ließ viele tausend Büffelochsen schlachten, die Häute derselben so zubereiten, daß sie elephantenartig aussahen und bedeckte mit denselben eben so viele Kameele, auf die sich bewaffnete Männer setzten. Diese Kunstthiere stellte sie an die Spitze. Die In ier erschraken beim Anblicke so vielerelephanten und zogen sich eiligst zurück. Bald aber erfuhren sie durch Überläufer die Lift. Da faßten sie neuen Muth unv machten einen wüthenden Angriff. Die Kameele rannten scheu zurück und brachten das ganze Heer in Unordnung. Alles floh, llnzählige wurden erschlagen. Semiramis selbst wurde zweimal verwundet unv rettete sich nur durch schleunige Flucht. Mit einem kleinen Häuflein kant sie beschämt in ihr Land zurück. Bald nachher entstand ein Aufruhr unter ihrem eigenen Volke. ' Sie saß eben und ließ sich das Haar flechten, als ihr die Nachrickt davon überbracht wurde. Sie auf und hinaus unv stürzt sich mit fliegenden Haaren mitten unter den aufrührerischen Haufen. Der Anblick der erzürnten Königin stellte augenblicklich die Ruhe wieder her. Zum Andenken dieser Begebenheit wurde ihr eine Statue errichtet, welche die Art ihrer Erscheinung unter den Aufrührern darstellte. Kurz darauf übergab sie dem dl i n y a s die Herrschaft. Sie selbst entgotj sich den Augen der Menschen, als wäre sie unter die Götter versetzt. Sie flog, wie die Fabel erzählt, in der Gestalt einer Taube nach dem Himmel. Der wechische Ninyas regierte so, daß man allgemein die Semiramis zurück wünschte. Er verschloß sich mit seinen Weibern ini Palaste und schämte sich so sehr vor Männern, daß er sich nicht vor ihnen sehen ließ. Wie er, so waren die meisten seiner Nachfolger, so daß man nicht einmal ihre Namen weiß. Der letzte dieser Weichlinge war Sardanapäl.
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